Mit nur ein mal Umsteigen gelangen wir mit dem Stadtbus sehr bequem zum
Busbahnhof Kunmings, wo wir in einen komfortablen Überlandbus wechseln,
um in 8 Stunden nach Lijiang zu fahren, dem Ausgangspunkt einer
Wanderung in die Tigersprungschlucht. Dort angekommen, staunen wir über
die fast künstlich anmutende Altstadt, die sehr gut retauriert ist,
jedoch größtenteils aus Souvinierläden und Essensständen besteht. Irgendwie
haben wir die Ferienzeit erwischt und müssen 8 Hostels abklappern, bis
uns eines bereitwillig aufnimmt, aber die Besucher sind zum geringsten
Teil Ausländer. Die chinesische Mittelklasse hat Urlaub für sich
entdeckt und die Straßen sind dicht gepackt von Reisenden aus ganz
China. Uns wird auch noch erzählt, dass Lijiang in den letzten Jahren zu
einem der begehrtesten Reiseziele geworden ist. Wir versuchen die
nächsten Tage zu planen, scheitern jedoch an ausgebuchten Bussen und
Zugfahrten. Leider nehmen wir uns wie immer zu wenig Zeit und versuchen
möglichst viel in die kommenden Tage zu packen. Beim Spaziergang durch
die schönen Gassen werden wir in einem kleinen Restaurant von einer
chinesischen Familie zum Essen eingeladen und können natürlich an
unserer chinesischen Aussprache feilen - liam ping bihjo (2 Flaschen
Bier! :-)




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Am nächsten Tag machen wir über ein Hostel einige Buchungen und planen
eine Wanderung in der tiefsten Schlucht der Welt. Ein mit einer Menge
Nicht-Chinesen gefüllter Bus bringt uns zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Irgendwie lassen sich die Chinesen nicht auf den Berg locken und so
gehört uns nach einigen Kilometern Wandern jeder Ausblick, die klare
Luft und die Ruhe. Tigersprungschlucht (Tiger Leaping Gorge) heißt sie
deshalb, weil der Fabel nach ein Tiger auf der Flucht vor seinen
Verfolgern mit einem Satz über ein schmales Stück der Schlucht
gesprungen und somit entwischt sei. Gut vorstellbar, wenn man sich die
schmale Schlucht anschaut, durch welche sich die Wassermassen des jungen
Jangtse Flusses hindurchzwängen müssen.
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Anfänglich schnaufen wir ganz
schön auf der linken Seite der Felsen hoch, die sich uns bietenden
Ausblicke entschädigen jedoch für alles. Wir schauen erfürchtig in die
teils bis zu 1500 m tiefe, steile Schlucht und hören die rauschenden
Wassermassen im Grund. Nach ungefähr 4-5 Stunden Wanderung entscheiden
wir uns für eines der am Wegesrand stehenden Guesthouses und genießen
von der Terasse den grandiosen Blick bei einer guten Nudelsuppe und Tee.
Wir bewohnen ein komplettes Dormzimmer allein und staunen noch über den
geringen Preis - eigentlich müsste man hier gleich eine Woche bleiben,
unsere Bus- und Zugverbindung für den übernächsten Tag ist jedoch schon
gebucht...
Am zweiten Wandertag folgt bei leichtem Nieselregen der Abstieg bis zu den tosenden Wassermassen. Ein kurzes Stück führt der abenteuerliche Weg entlang eines kürzlich in den Felsen geschlagenen Weges knapp über dem Wasser, bevor wir wieder die Straße erreichen.

In einem Guesthouse warten wir auf den Bus zurück nach Lijiang und müssen nach wenigen Km diesen Bus verlassen und einen riesigen Erdrutsch zu überwinden, welchem ein Stück der Straße zum Opfer fiel. Auf der anderen Seite wartet bereits ein anderer Bus auf uns. Erschöpft aber glücklich über den leider viel zu kurzen Ausflug erreichen wir unsere Unterkunft.
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