Von Sihanoukville sollte es
nach Kep gehen. Wir hatten noch keine Reservierung fuer einen Bus, aber
irgendwas wuerde sich schon finden. Wir fuhren also mit dem Tuk-Tuk zum 'Central
Market', von hier sollten stuendlich Minibusse in Richtung Sueden starten.
Taxifahrer warteten schon auf uns und da wir schon ein wenig spaet dran waren,
dachten wir, 8 $ pro Person in einem Taxi waeren zu verschmerzen. Wir muessten aber noch auf weitere 4 Personen
warten. Wie? Weitere 4, in einen normal Pkw? Fahrer und 2 Personen vorn und die
restlichen 4 auf der hinteren Sitzbank.
Wir wissen zwar, dass das geht, aber
das wollten wir diesmal nicht! Nicht weit von uns Stand ein Minibus, der uns
versicherte er fahre nach Kep und das fuer 5 $ pro Person. Dort fanden wir auf
den hinteren Reihen Platz, obwohl auch hier waehrend der Strecke weitere
Passagiere zugeladen wurden, bis max. 23 Personen im Bus sassen; was fuer ein
Spass. Nach gefuehlten 3 Stunden Fahrt sollten wir unser Ziel erreicht haben,
wir schauten aus dem Fenster, sahen einen grossen Kreisverkehr, die Strasse
gabelte sich auf, draussen standen bereits einige Motofahrer bereit, die einen wie Schmeissfliegen umkreiseln, wenn
du das Fahrzeug verlassen hast; und jeder versuchte uns weiss zu machen, das
hier sei Kep... das ist doch alles organisiert, dachten wir uns. Wir sahen
keine Haeuser, keinen Markt, keine Menschen. Nun ist uns aber gewaltig die
Hutschnur geplatzt, der Fahrer hatte uns doch versichert, er faehrt bis Kep.
Nach einer kleinen




Ab und zu schuettete es wie aus Kuebeln. Wir liesen uns sagen,
dass sei nur so wegen der bevorstehenden Regenzeit, sonst ist es hier absolut
windstill. Wir machten uns auf Richtung Stadtkern. Kep ist ein altes Seebad,
was erst wieder in der letzten Jahren ein wenig Aufschwung erhielt. Wir
flanierten an der Promenade und sahen auch hier den Einfluss der Franzosen. Die
hatten auch damals schon ein Gespuer fuer schoene Plaetze. Riesige Villen, zum Teil
restauriert und als Hotel umgebaute entdeckt man in dem ein oder anderen
Garten. Wir kamen an einer grossen Betonkrabbe an. An was hat sie uns erinnert? -
an Krabi, da stand auch so eine grosse Figur. Am Wasser stehen viele Pavillions mit
Haengematten, als Schattenspender und zum Relaxen, sehr praktisch finden wir.
Das ist auch in Kambodscha so, dass sich die Frauen um keinen Preis in der
prallen Sonne aufhalten. Man zieht lieber noch eine zweite Strickjacke ueber,
Handschuhe an und laueft mit Mundschutz und natuerlich Hut herum. Im Kaufhaus
gibt es keine Braeunungscreme zu kaufen, hier kann man ‚Whitening cream‘
erstehen.


Zwei Tage verbrachten wir
im Seebad Kep; am 16.06 ging unsere Reise weiter ueber Xa Xia nach Phu Coc in
Vietnam.
Kommentar:
Kommentar:
Kambodscha haben wir in
zwei Wochen bereist. Viel zu wenig Zeit, sich auch auf die untouristischen
Strecken zu begeben um Land und Leute richtig kennenzulernen. Was ist uns als
erstes aufgefallen? Als wir ueber die Grenze fuhren, standen auch hier in den
Dorfern Holzhaeuser auf Stelzen, nur hatten diese huebsche verschnorkelte
Gelaender. Die Frauen trugen nicht so huebsche Kleider (eine Art Kostuem; schoener
Rock mit Borduere und Blazer mit ¾ Arm) wie in Laos, besonders in Vientiane.
Wir verglichen Kambodscha zuerst mit Myanmar. Auch hier gab es wieder mehr
Strohhuetten, mehr Armut? Aber der viele Dreck und verschiedene Gerueche liesen
es uns immer mehr an Indien erinnern.
Auf den Hauptrouten sieht
man den weissen Touristen mehr oder weniger als Melkkuh. Ja, der hat doch
genuegend Geld, den koennen wir richtig ausnehmen. Aber das kennen wir ja schon
von den bereits von uns bereisten Laendern. Viel erschreckender empfanden wir
Kambodschas Geschichte: unter dem Pol Pot Regime wurden Millionen von Menschen
brutal ermordet. Ein richtig gutes Gefuehl hatten wir bei unserer Reise durch Kambodscha
nicht, da war immer so eine negative Schwingung, man kann es gar nicht richtig
beschreiben. Man hielt ausschau bevorzugt nach aeltern Menschen, sah man welche,
gab es da zwei Moeglickeiten; sie haben Pol Pot ueberlebt oder sie waren ein
Bestandteil des Regimes. Das was vor ueber 30 Jahren passiert ist, ist noch
lang nicht vergessen und liegt wie ein Trauma ueber dem Land; so emfanden wir
es. Obwohl man mehr oder weniger (eher
mehr) sein Geld aus der Geschichte zieht. Es gibt aber auch nichts Sehenswertes
ausser die Tempel von Angkor Wat. Bergvoelker wie sie in Laos vorkommen, wurden
umgebracht, vertrieben oder mussten ihre Religion in Erziehungslagern ablegen.
Ueber das ganze Land verteilt kann man die besagten ‚Killing Fields‘
besichtigen. Jeder Tuk-Tuk-Fahrer wirbt mit einem Werbeplakat, Dollarzeichen in
den Augen und einem breitem Grinsen im Gesicht: „Killing fields, killing fields
and shooting range, peng peng“ macht mit der Hand ein Pistolenzeichen und zielt
auf dich. Spricht man die Leute auf ihre Geschichte an, bekommt man nur ein
schnelle Antwort „yes, yes, i know“. Davon gibt es in der Stadt gefuehlte
Tausende. Aber was koennte man aendern?
Vor wenigen Tagen waren
Wahlen, erkannt hat man diejenigen die ihre Stimme abgegeben haben an einem
eingefaerbeten Zeigefinger. Wer hat gewonnen, wie sollte es anders sein, die
Kommunisten. Bei Nachfrage bei der Bevoelkerung, ob das gut waere, kam nur die
Antwort: „Ja, es ist gut.“
Ebenfalls erschrocken hat
uns die hohe Anzahl an Bettlern. Die meisten Bettler sind aeltere Menschen und
meist Minenopfer. Eine Ersthilfe haben sie wohl erhalten, viele sieht man in
Rollstuehlen sitzen, nun muessen sie selbst sehen, wie sie ueber die Runden
kommen. Einen Bettler fragten wir nach seinen Verletzungen, wir sassen am
Strand, er hatte keine Unterbeinde mehr, er stand auf den Knien im Sand vor
uns, gerade mal so gross wie wir im Sitzen. Er erzaehlte uns vor 10 Jahren sei
es passiert, waehrend der Feldarbeit.... Ueber das ganz Land verstreut liegen
auch wie in Laos noch hunderte Minen.
Kambodschas trauriges Erbe.
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