Phu Qoc im Wind
Unser Visum fuer Vietnam hatten wir bereits in der Tasche, nun ging es an
die Grenze. Unser Reisefuehrer ist bestens praepariert, danke SchoCo! Am
Grenzuebergang mussten wir ein Weilchen warten, keine Ahnung, was die Beamten
dort nachgeschaut haben, vielleicht waren sie wegen Mirkos Bart iritiert. Wir
fuhren weiter nach Ha Tien, dort gibt es einen Hafen, von hier aus fahren wir
zu unserer ersten Station in Vietnam,
der groessten Insel, Phu Qoc. Die Ueberfahrt klappte
einwandfrei, wenn auch
zugleich viele Einheimische auf dem Boot mitfuhren und dadurch der Geraeuchpegel
drastisch nach oeben stieg. Und natuerlich haben wir wieder einmal ein
Schnellboot erwischt, dass bei Wellengang erheblich schaukelt. Zudem konnte man
richtig sehen, wie sich das Boot verwunden hatte. Waehrend der Fahrt hat man
uns ein Busticket vom Hafen bis zur Inselstadt Duong Dong im Westen verkauft.
Bereits hier mussten wir wieder skeptisch sein, da bei mehrmaligen Nachfragen
des Ticketpreises uns immer unterschiedliche Betraege genannt wurden, dabei
wirkte doch die kleine Verkaeuferin so nett und lachte so freundlich. Bei
Ankunft wartete natuerlich kein Bus auf uns. Mit dem Mopettaxi ging es in die
Stadt, eine Unterkunft suchen. Nach dem Einchecken wollten wir natuerlich
gleich den Strand sehen. Wie schon auf der Faehre vermutet, war es auch hier
keinesfalls windstill, riesige Wellen peitschten an den Strand... Strandurlaub
mit Badespass sieht irgendwie anders aus, aber
wir bleiben ja ein
Weilchen hier. Also ging es erst einmal in die
Stadt auf Erkundungstour. Auch hier
gab es wieder einen Nachtmarkt, der diesmal mit allen Leckereien, die das Meer zu
bieten hat, aufwartete. Falls wir irgendwann einmal in die Verlegenheit kommen
in Kreisen der High Society zu verkehren, wissen wir schon mal, wie man Austern
isst. Wir bestellten sie gegrillt, obendrauf kamen Knoblauch und ein paar
Nuesse, ueberhaupt nicht schluepfrig, ein echter Gaumenschmaus. Um die Insel zu
erkunden, mieteten wir uns ein Mopet und fuhren Richtung Osten der Insel, vorbei
an kilometerlangen einsamen Sandstraenden. Hier stehen noch keine Hotels... Wir erreichten Bai Sao mit
seinem schoenen weissen Sandstrand, fast wie im Bilderbuch, wenn doch da bloss
nicht diese Sandfliegen gewesen waeren. Aehnlich wie Muecken stechen diese
auch, aber plagten uns die Stiche mit Juckreis doch noch Wochen danach, und schoen sehen die
roten Punkte am Bein auch nicht aus. Auf unserer Fahrt hielten wir an einer
Perlenfarm an. Man oeffnete vor unseren Augen ein drei Jahre alte Muschel und
holte die Perle heraus, natuerlich war dies keine Naturperle, sondern eine
gezuechtete.
Am naechsten Morgen blaest der Wind einem nach wie vor um die Nase, wir
suchten einen ruhigeren Strand und machten uns auf Richtung Norden. Ein riesiger
Highway fuehrt doppelspurig fast ueber die ganze Insel. Einen nationalen
Flughafen besitzt die Insel bereits, ein internationaler wird gerade gebaut.
Dann wird es nicht lange dauern, dann ist Phu Ouc mit Hotels uebersaet aehnlich
wie Ko Samui. Im Norden ist ein riesiges Areal abgesteckt, hier entsteht ein
maechtige Hotelanlage. Die Palmen dazu wurden schon mal
angepflanzt. Noch
spielen die Kinder auf dem Highway Federball, Fussball, fahren Fahrrad....wer
weiss wie lange noch. Ein richtig schonen Strand finden wir nicht, aber bei der
Nachfrage werden wir von einer Gruppe Jugendlicher zum Essen eingeladen. Die
Einladung schlagen wir nicht aus, in unserem Mopetgepaeckfach haben wir sogar
nich 2 Baguettes verstaut. Gegessen wird auf einer Bamusmatte auf dem Boden.
Nebenan steht ein kleiner Tongrill. Es gibt natuerlich selbst gefangenen Fisch,
Krebs und Squid (eine Art kleiner Tintenfisch). Wir sehen zum ersten Mal
Reispapier. Sieht aus wie Pergamentpapier

oder eine pizzagrosse
milchglasfarbene Lasagneplatte. Diese wird in Wasser getraenkt, anschliessen
wickelt man, je nachdem was beliebt, darin ein; Fisch, Salat... Es sieht aus
wie eine Art Fruehlingsrolle, von der Konsistenz her ist es eher mehr wie
duenner Nudelteig. Die Gruppe bringt uns ein paar Brocken Vietnamesisch bei.
Nach einer guten Stunde mit Unterhaltung und viel Lachen (geredet wurde viel
mit Hand und Fuss) verabschieden wir uns und fahren Richtung Unterkunft.
Irgenwie oder irgenwo haben wir uns den Magen verdorben, wir bleiben einen Tag
laenger als geplant und machen uns anschliessen mit der Faehre auf nach Rach
Gia. Zwar war es nicht, wie im Reisefuehrer beschrieben, unser Reisehoehepunkt,
die hohen Wellen und Bekanntschaften sowie das leckere Seafood hatten ihren
Reiz und uns auf das Land eingestimmt.
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