Mittwoch, 4. Juli 2012

Phu Qoc im Wind


Unser Visum fuer Vietnam hatten wir bereits in der Tasche, nun ging es an die Grenze. Unser Reisefuehrer ist bestens praepariert, danke SchoCo! Am Grenzuebergang mussten wir ein Weilchen warten, keine Ahnung, was die Beamten dort nachgeschaut haben, vielleicht waren sie wegen Mirkos Bart iritiert. Wir fuhren weiter nach Ha Tien, dort gibt es einen Hafen, von hier aus fahren wir zu  unserer ersten Station in Vietnam, der groessten Insel, Phu Qoc. Die Ueberfahrt klappte 

einwandfrei, wenn auch zugleich viele Einheimische auf dem Boot mitfuhren und dadurch der Geraeuchpegel drastisch nach oeben stieg. Und natuerlich haben wir wieder einmal ein Schnellboot erwischt, dass bei Wellengang erheblich schaukelt. Zudem konnte man richtig sehen, wie sich das Boot verwunden hatte. Waehrend der Fahrt hat man uns ein Busticket vom Hafen bis zur Inselstadt Duong Dong im Westen verkauft. Bereits hier mussten wir wieder skeptisch sein, da bei mehrmaligen Nachfragen des Ticketpreises uns immer unterschiedliche Betraege genannt wurden, dabei wirkte doch die kleine Verkaeuferin so nett und lachte so freundlich. Bei Ankunft wartete natuerlich kein Bus auf uns. Mit dem Mopettaxi ging es in die Stadt, eine Unterkunft suchen. Nach dem Einchecken wollten wir natuerlich gleich den Strand sehen. Wie schon auf der Faehre vermutet, war es auch hier keinesfalls windstill, riesige Wellen peitschten an den Strand... Strandurlaub mit Badespass sieht irgendwie anders aus, aber
wir bleiben ja ein Weilchen hier. Also ging es erst einmal in die Stadt auf Erkundungstour. Auch hier gab es wieder einen Nachtmarkt, der diesmal mit allen Leckereien, die das Meer zu bieten hat, aufwartete. Falls wir irgendwann einmal in die Verlegenheit kommen in Kreisen der High Society zu verkehren, wissen wir schon mal, wie man Austern isst. Wir bestellten sie gegrillt, obendrauf kamen Knoblauch und ein paar Nuesse, ueberhaupt nicht schluepfrig, ein echter Gaumenschmaus. Um die Insel zu erkunden, mieteten wir uns ein Mopet und fuhren Richtung Osten der Insel, vorbei an kilometerlangen einsamen Sandstraenden. Hier stehen  noch keine Hotels... Wir erreichten Bai Sao mit seinem schoenen weissen Sandstrand, fast wie im Bilderbuch, wenn doch da bloss nicht diese Sandfliegen gewesen waeren. Aehnlich wie Muecken stechen diese auch, aber plagten uns die Stiche mit Juckreis  doch noch Wochen danach, und schoen sehen die roten Punkte am Bein auch nicht aus. Auf unserer Fahrt hielten wir an einer Perlenfarm an. Man oeffnete vor unseren Augen ein drei Jahre alte Muschel und holte die Perle heraus, natuerlich war dies keine Naturperle, sondern eine gezuechtete.
Am naechsten Morgen blaest der Wind einem nach wie vor um die Nase, wir suchten einen ruhigeren Strand und machten uns auf Richtung Norden. Ein riesiger Highway fuehrt doppelspurig fast ueber die ganze Insel. Einen nationalen Flughafen besitzt die Insel bereits, ein internationaler wird gerade gebaut. Dann wird es nicht lange dauern, dann ist Phu Ouc mit Hotels uebersaet aehnlich wie Ko Samui. Im Norden ist ein riesiges Areal abgesteckt, hier entsteht ein maechtige Hotelanlage. Die Palmen dazu wurden schon mal
angepflanzt. Noch spielen die Kinder auf dem Highway Federball, Fussball, fahren Fahrrad....wer weiss wie lange noch. Ein richtig schonen Strand finden wir nicht, aber bei der Nachfrage werden wir von einer Gruppe Jugendlicher zum Essen eingeladen. Die Einladung schlagen wir nicht aus, in unserem Mopetgepaeckfach haben wir sogar nich 2 Baguettes verstaut. Gegessen wird auf einer Bamusmatte auf dem Boden. Nebenan steht ein kleiner Tongrill. Es gibt natuerlich selbst gefangenen Fisch, Krebs und Squid (eine Art kleiner Tintenfisch). Wir sehen zum ersten Mal Reispapier. Sieht aus wie Pergamentpapier
oder eine pizzagrosse milchglasfarbene Lasagneplatte. Diese wird in Wasser getraenkt, anschliessen wickelt man, je nachdem was beliebt, darin ein; Fisch, Salat... Es sieht aus wie eine Art Fruehlingsrolle, von der Konsistenz her ist es eher mehr wie duenner Nudelteig. Die Gruppe bringt uns ein paar Brocken Vietnamesisch bei. Nach einer guten Stunde mit Unterhaltung und viel Lachen (geredet wurde viel mit Hand und Fuss) verabschieden wir uns und fahren Richtung Unterkunft. Irgenwie oder irgenwo haben wir uns den Magen verdorben, wir bleiben einen Tag laenger als geplant und machen uns anschliessen mit der Faehre auf nach Rach Gia. Zwar war es nicht, wie im Reisefuehrer beschrieben, unser Reisehoehepunkt, die hohen Wellen und Bekanntschaften sowie das leckere Seafood hatten ihren Reiz und uns auf das Land eingestimmt.

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