Freitag, 13. Juli 2012

China - Kunming - Steinwald und Vogelmarkt

Nihao in China! Bei Hekou überschreiten wir nach längerem Spaziergang vom Busstop in Vietnam die Grenze nach China. Da wir nicht wissen, wie die Geldautomatensituation aussieht, holen wir uns vorher noch ein paar vietnamesische Dong. Dass die Währung in China so wenig wert ist wie die DDR-Mark im Westen und keine Bank tauschen will, ahnten wir natürlich nicht und so sollen uns die bedruckten Scheinchen (rund 50 Eur) noch bis in die Mongolei begleiten, wo wir glücklicherweise einen Abnehmer finden. Die Grenzüberschreitung läuft problemlos, wir merken aber gleich, dass wir mit Englisch nicht so recht weiterkommen und zücken zum ersten Mal unser Point-it-Büchlein, in welchem alle möglichen Arten an Nahrung, Transportmitteln und Unterkünften als Fotos abgebildet sind. Mit Händen und Füßen wird uns noch mitgeteilt, wo wir eine kleine Touristeninformation finden können und machen uns auf den Weg. Ein freundlicher Herr macht uns bereitwillig Fotokopien unserer abgestempelten Visa, die man immer mal brauchen kann und gibt uns noch einige Infos. Ein Taxi bringt uns zum Busbahnhof, wo wir nach längerem Hand und Fuß Gespräch mitbekommen, dass der nächste Bus nach Kunming wieder ein nächtlicher sein wird und wir 6 Stunden warten müssen, na PRIMA! In einer überdimensionierten neuen Wartehalle (in der Tat bekommen wir sehr wenige ältere Gebäude zu Gesicht) machen wir es uns auf einigen Sitzen bequem und schlürfen Eiscreme.
Der Bus ist wie zu erwarten ein Sleeper und unsere Plätze sind, wie immer, im hinteren Drittel. Mirkos Koje ist zu kurz, er liegt zwischen zwei Chinesen. Zum Glück rauchen die Nachbarn während der holpernden Fahrt und ich fluche bei jedem Schlagloch, warum man nicht einfach ein Hotel hätte nehmen und bis zum nächsten Morgen warten können. Ein gravierender Unterschied fällt uns auch gleich auf: Die Umgangsformen sind andere, komplett andere! Hier interessiert man keinen. Wenig Blickkontakt, man macht sich überhaupt keinen Kopf, ob man jemanden stören könnte, wenn man furzt, aus dem Fenster rotzt, stinkt, raucht und was nicht alles. Vermutlich sind es einfach die Massen an Menschen, die einen so werden lassen. Des Weiteren wird gebaut wohin das Auge blickt. Kilometerlange Neubaugebiete, leere Betongeisterstädte stehen immer wieder an der gesamten Strecke. Wir kommen gegen 9 Uhr ziemlich zerknirscht an und wir ruhen uns erstmal aus.
Auf Hinweis einer Reisebekanntschaft besuchen wir den Jinshanlin - den Steinwald, eine der Hauptattraktionen in und um Kunming. Uns erinnert er gleich an eine etwas scharfkantigere Form der sächsischen Schweiz, nur dass wegen der Touristenmassen alle Wege betoniert sind. Tausende Menschen schieben sich tagtäglich durch die bizarren Felsformationen. Keinen scheint der horrende Eintrittspreis von 175,-Yen p.P. abzuhalten (22,-Eur)! Einen Stadtbummel durch Kunming lassen wir uns nicht nehmen und besuchen den Bird Market, auf welchen Tiere aller Art verkauft werden. Außerdem beginnen wir schon, uns mit Kleidung für kühlere Gefilde einzudecken und Mirko hat massive Probleme neue Schuhe in seiner Größe 46 zu bekommen, langsam fallen seine wirklich auseinander.








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