Sonntag, 6. Mai 2012

Thailand die zweite, Chiang Mai - Rose des Nordens und ein Abstecher in die Bergwelt

Blick aus Tims "Residenz"
Als wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge das sehr beeindruckende Burma verlassen hatten erreichten wir wieder Bangkok. Wir verabredeten uns kurzer Hand wieder mit Tim, bei dem wir letztendlich 2 mal naechtigten. Wir hatten nach 4 Wochen viel zu erzaehlen und die im Duty Free gekaufte Flasche schrumpfte auch bis fast auf die Haelfte in wenigen Stunden. Tagsueber verbrachten wir viel Zeit damit, uns auf das bevorstehende Songkran Festival vorzubereiten. Hierbei wird traditionell der Hoehepunkt
derTrockenzeit zelebriert. Alle Menschen bespritzen sich auf offener Strasse mit Wasser aus Eimern oder mit Pumpguns und Spritzpistolen. Dementsprechend machten wir unsere Rucksaecke und weitere Utensilien wasserfest.
unerwarteter Platzregen
Weiterhin hatten wir eine Menge Bilder zu ordnen, Emails zu schreiben und ins Kino zu gehen.  Im Kino muss man allerdings zu Beginn des Films aufstehen zu Ehren seiner Majastaets, des Koenigs, sehr interessant.
Nach den sehr schoenen Tagen verabschiedeten wir uns und starteten nach Norden mit dem Zug. Auf dem Weg zum Zug fand uebrigens das gleiche wie im Kino statt - 18 Uhr stillstehen, jeder in seiner Bewegung eingefroren und ausharren, bis die Nationalhymne ausgeklungen ist. Es war ein Schlafzug, der keine Wuensche offen liess. Jeder hatte seine Koje mit frischer Bettwaesche in mit
Vorhang trennbaren Parzellen. Bis auf die unverhaeltnismaessige AC-Kaelte und ein paar Minuten Verspaetung ist am Zugfahren nichts auszusetzen. Am naechsten Morgen erreichten wir Ching Mai, das kulturelles Zentrum Thailands. Also machten wir uns auf Erkundungstour durch die Stadt und entdeckten zahlreiche Tempel, Pagoden und Skulpturen, die diese Aussage bestaetigen. Es war sehr schoen und sehenswert, allerdings muessen wir zugeben, dass wir durch Myanmar bezueglich Kultur ein wenig verwoehnt waren. Das dass Wasserfestival genau richtig kommt, brauchen wir nicht zu erwaehnen. Taeglich druecken rund 35 Grad auf den Kopf, was Erkundungen ein wenig erschwert. Wir wunderten uns, das unsere wachsartigen Freunde im Madame Tussauds im Tempel noch nicht weggeschmolzen sind. 

In grosser Vorfreude auf die Erkundung der bergigen Umgebung und interessanter Bergvoelker liehen wir uns eine Enduro. Doch wir sollten diesmal Pech haben und kamen 5 Minuten nach Ausleihen zum Sturz. Im ohnehin anstrengenden Linksverkehr wurde uns beim Eingliedern auf eigener Spur durch einen Pickup auf Abwegen derbenoetigte Raum genommen. Beim korrigierenden Abwinkeln des Gefaehrtes rechnete Kraft- und Kradfahrer Mirko nicht mit dem zu breiten Angststreifen am Kautschuk-Pneu und wir schlitterten mit zum Glueck geringer Geschwindigkeit auf dem Asphalt. Schrammen an Knoecheln, Knieen, Handgelenken sowie Ellbogen und Schultern waren die Folge, welche uns fuer grosse Aktivitaet und vor allem das Wasserfestival der folgenden Tage sperrten - SCHEISSE! Mit Verzweiflungs- und Schmerztraenen in den Augen (der Pickup fuhr einfach weiter und auch sonst hielt niemand an) eierten wir zum Hotel zum Wunden lecken.
Spuren der Brandrodung
Furt durch Fluss, weckt Lust auf mehr...
Am folgenden Tag unternahm Mirko einen kurzen Abstecher in die Bergwelt um den Doi Inthanon ueber Pai und Mae Hong Son, was am Ende des anderthalben Tages 600 km ausmachte. Es war eine klasse Moppetstrecke, erklaerte er stolz - man will einfach nur fahren. Und in der Tat, die Asphaltstrecke ist tiptop und jedem Biker zu empfehlen. Einzige Huerde waren die in den Doerfern beginnenden Kinder, die einem eimerweise Wasser ueber den Latz gossen. Bei 30 km pro Stunde schon problematisch, Spur zu halten.
Ein Besuch bei den Langhalsfrauen sollte den Abschluss der kurzen Tour bilden, die eigentlich zu zweit geplant war. Die Langhalsfrauen verlaengern augenscheinlich ihren Hals mit Messingringen, tatsaechlich wuerden aber die Schultern nach unter gedrueckt. Fakt ist, dass viele dieser unbequemen Tradition des aus Burma umgesiedelten Volksstammes abschworen und die Ringe ablegten. Ein warscheinlich nur noch fuer Touristen erhaltenes Dorf schaute sich Mirko an. Es hinterliess zwiespaeltige Gefuehle.
Wieder in Chiang Mai suchten wir mal einen Arzt auf, um uns ueber die Wunden eine Fachmeinung einzuholen und sie vor allem nochmals desinfizieren zu lassen. Somit erhaschten wir einen Einblick ins Gesundheitssytem, welches hier super funktioniert. Umgehend wurden wir behandelt und erhielten sogar Antibiotika gegen Infektionen. Wir verbringen noch einen Tag in der Unterkunft in Chiang Mai, bevor wir nach Norden starten.
Wir ihr seht, traegt Mirko wieder Bart. Auf Raten von Gerd wird Mirko ihn bis wir in China sind wachsen lassen (wenn er es denn so lang mit den Flusen im Gesicht aushaelt). Na wir sind gespannt, welche Vorteile und Verguenstigungen dabei herausspringen.



 

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