Dienstag, 10. April 2012

Zwischenstop in Pyay

Es sollte eigentlich nur eine Durchreisestation auf dem Weg zur klassischen Myanmar-Route werden, doch in Pyay verbrachten wir kurzentschlossen eine Nacht laenger. Nachdem wir mit dem Schnellboot in Toungkok angekommen waren, erwischten wir drei noch einen Bus nach Pyay. Es war zwieder einer dieser Spaetbuse, der ueber die Holperstrassen polterte. Dementsprechend breit waren wir bei der sehr spaeten Ankunft gegen 23 Uhr. Am naechsten Morgen brauchten wir dringend Landeswaehrung. Mirko machte sich auf den Weg in die Stadt um zu einem zu erwartenden schlechten Kurs zu wechseln.
In der Zwischenzeit lernten Constanze und Gerd Scott kennen, der einen Joghurt-Shop betreibt (er bietet Lassi an einer Strassen- kreuzung an und hat sogar Visitenkarten :-). Er ist sehr freundlich, zeigt uns ein preiswerteres Hotel (in welches weder der Indien- und Lokalkolorit liebende Gerd noch wir allein eingecheckt waeren, aber in der Gemeinschaft hatten wir eine Menge Spass in der Bruchbude) und organisiert fuer uns einen Motorbiketrip zu Felsschnitzereien im Akautaung Mountain am naechsten Tag.

Ein Spaziergang durch das verkehrsarme Zentrum und ueber den lokalen Markt, der irgendwie immer sehenswert ist sowie der abendliche Besuch der grossen zentralen Pagode lassen uns das ganz eigene Flair dieser kleinen Stadt spueren. Uns fallen regelmaessig die an der Strasse stehenden Tongefaesse auf. Sie dienen als Wasserstelle fuer durstige Passanten und Kuehlschrank zugleich. Wegen des poroesen Materials fliesst immer ein geringer Teil des Wassers nach aussen und verunstet.  Die entstehende Kaelte kuehlt das Gefaess. Unter dem Strohdeckel befindet sich ein Becher, den alle zum Trinken benutzen. Auf dem Weg zum Markt sehen wir erstmals Flughunde im Baumwipfel ueber uns. Sie wedeln aber nur mit den Fluegeln, um sich zu kuehlen.

Am naechsten Morgen sitzen wir drei jeder auf dem Soziussitz eines Moppets und lassen uns 80 km durch die Landschaft kutschieren. Es ist sehr schoen, auf diese Weise unterwegs zu sein, weil man etwas naeher am geschehen ist, als etwa im Bus. Nach einer kurzen Pause, bei der wir Toddy (einen Palmenwein) und frisch zubereitete Maeuse angeboten bekommen, erreichen wir die sehr interessanten Felsskulpturen, die nur vom Boot aus sichtbar sind.
Leider sind diese Arbeiten, wie so viele andere dem Verfall preisgegeben, weil niemand Geld gibt oder hat, um sich darum zu kuemmern bzw. ist es von der Regierung teilweise auch nicht erwuenscht. Nachdem wir uns ein wenig umgeschaut haben und den dort lebenden Moench in seiner Monastery besuchten, machten wir uns wieder auf den Rueckweg. Ueber unser neues Hotel hatten wir schon den Nachtbus fuer diesen Abend buchen lassen und so verabschiedeten wir uns nach der Motorradtour von Gerd, der sich noch Myanmars Sueden anschauen moechte und starten nach Bagan.

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