Montag, 9. April 2012

Bootsfahrt nach Pathein

Die Bootsfahrt sollte fuer alles entschaedigen und so traten wir unsere Reise an. Als wir von einem Angestellten auf das Schiff begleitet wurden, der uns die Plaetze zeigte, bekamen wir einen sehr guten Eindruck vom Leben der Menschen. An geschaetzten 100 Leuten wurden wir vorbei gefuehrt, die schon auf dem Boden Platz genommen hatten und
uns erstaunt beobachteten. Sie laecheln sehr gern zurueck und wollen sich fotografieren lassen. Viele bieten uns Essen und Snacks an. Einfach klasse.
Soweit waren wir die einzigen Weissbrote, bis wir noch einen Einzelnen mit Rucksack am hinteren Teil des Schiffs verschwinden sehen. Es ist Max aus Norwegen, der sich gleich zu uns gesellt und mit dem wir die naechsten 4 Tage verbringen sollten. Am oberen Deck, neben der Kapitaenskajuete finden wir einen Tisch an dem wir nun von der Mannschaft zum Essen eingeladen werden, es ist einfach unglaublich. Kommunaktion ist zwar knapp ueber Null, aber wir schnattern einige Zeit, bis jeder an seinem Platz ein wenig schlummert. Wir versuchen das in ein paar Klappstuehlen, Max legt sich in die Menschenmenge, bekam dort warscheinlich etwas mehr Schlaf, als wir, befand sich aber stets unter "Beobachtung" :-)
Am naechsten Morgen bietet sich im Nebel ein schoener Blick auf die versprochenen Reisfelder und das sehr einfache Leben der Menschen am Fluss. Ueber Nacht fand auf dem Oberdeck ein Gefangentransport statt, fuenf Maenner und zwei Frauen waren an den Oberamen untereinander mit einem Strick zusammengebunden und verliessen dann mit den Polizisten bei einem der morgentlichen Stops das Schiff - Wenn einmal ein Schiff fuhr, wurde eben alles und jeder damit transportiert.
Wie tief der Glaube noch in diesem Land verankert ist, zeigte neben den zahlreichen Pagoden, die am Horizont immer wieder auftauchen, eine Szene, als eine der Haendlerinnen, die immer wieder aufs Boot kamen, um Essen zu verkaufen, mit den bereits eingenommenen Geldnoten die zu verkaufende Ware bewedelt, scheinbar segnet.
Bei der Ankunft in Pathein muessen wir unsere Paesse zeigen und warden registriert. Leider haben nicht alle Hotels eine Lizenz fuer Auslaender und so suchen wir eine Weile die kleine Stadt nach einem passenden Zimmer ab. Wie sich herausstellt, ist Max ebenfalls Indien erprobt und zeigt sehr grosses Engagement beim Feilschen, leider selten mit Erfolg, da die Birmesen irgendwie anders drauf sind. Nach gefundener Unterkunft, einer kurzen Pause und Staerkung erkunden wir die Provinzstadt, die uns ganz gut gefaellt. Wir kommen an einer Wahlparty vorbei, werden sehr erfreut begruesst und sollen uns vor der grossen NLD (National League for Democracy) mit den Vertretern fotografieren lassen. Wir bekommen noch jeder ein Winkelement und einen Anstecker mit dem “fighting peakok”, dem Symbol der Opposition.
Pathein ist vor allem bekannt fuer die Herstellung von Bambusschirmen und so besuchen wir eine solche Manufaktur. Wir sind erstaunt ueber die recht preiswerten Produkte – hier hatte der Kapitalismus noch keinen Einzug gefunden.. :-) Abends besuchen wir den Nachtmarkt, der sehr natuerlich und unberuehrt wirkt, schliesslich sehen wir die gesamte Zeit in Pathein nicht einen anderen Touristen.

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