Mingalaba, Freunde!


Zur Zeit unserer Einreise ranken sich eine Menge Geruechte um Myanmar und da wir nicht genau wissen, wie alles ablaeuft, sind wir doch erstmal recht gespannt nach unserer Ankunft in Yangon/Rangon, dem internationalen Zentrum des Landes, obgleich nicht Hauptstadt. Der internationale neue Flughafen ist ein Traum in Glas und Prunk, der im krassen Gegensatz dazu steht, was vor der Tuer auf uns wartet und ist demzufolge wenig repraesentativ fuer die Armut des Landes und seine aeusserst schlechte Infrastruktur.
 |
wir, Ling, Nicole und Paul |
In Myanmar laufen erstaunlicherweise trotz Handelsembargos durch USA fast alle groesseren Geschaefte in US-Dollar ab. Wir sind gut vorbereitet und tauschen einen Teil unseres Bargeldes (Kreditkarten sind zwecklos hier) in die Landeswaehrung Kyat (gesprochen Tscha) um. 1 Dollar entspricht rund 800 MK. Es ist interessant, noch aus Thailand Bhat, deutsche Euro, Ringit-Reste aus Malaysia, Dollar und nun noch Kyat in der Tasche zu haben. Noch interessanter ist der argwoehnische Blick der Bankangestellten auf die Noten, denn nur astreine, absolut knickfreie und saubere Noten werde akzeptiert. Mirko kommt bei seiner dezentralen Geldlagerung auch ab und an durcheinander und so finden sich immer mal hier und da einige Geldnoten bei Geldnot (haengt das zusammen?).
Die ersten Tage werden ein wenig zur Geduldsprobe, da wir sehr schnell merken, das in oeffentlichem Transport und Unterkuenften ganz ungeniert fuer Auslaender teilweise doppelte, wenn nicht dreifache Preise verlangt werden, alles, so behauptet man, staatlich angeordnet. Wir fuegen uns dem Schicksal und teilen uns mit Nicole, einer Australierin, das Taxi in die Stadt. Wie sich spaeter herausstellt, ist sie studierter Aeroingenieur, hat aber genug vom Berechnungsbuero und vertickt fuer eine Hautpflegefirma deren Produkte... Nach dem Einchecken in eine fuer unsere Zwecke ausreichendes Etablissement (huhu Kakis..!) treffen wir uns in der Stadt und lernen ein wenig die Umgebung kennen.
 |
Rathaus |

Erste Erinnerungen an Indien schleichen sich in die Gedanken, beim zweiten Blick ist zwar das Strassenbild aehnlich, aber lang nicht so verdreckt und viel leiser. Die Menschen sind viel entspannter und natuerlicher. Man hat den Eindruck, dass einem wirkliches Interesse entgegengebracht wird, was vor nur einem halben Jahr strickt verboten gewesen sein soll. Auf ein Laecheln wird sehr freundlich reagiert und wir machen viele Fotos.
Nach Gerd, einer spaeteren Reisebekanntschaft, der Burma schon 6 mal bereiste, ist dies das "bessere" Indien :-) Unser Weg fuehrt uns durch den Sueden der Stadt. Erschreckend und gleichzeitig erstaunlich, welchen Einfluss die Britten schon wieder auf das Stadtbild hatten, viele alte Gebaeude im victoranischen Stil bereichern das Stadtbild. Uns fallen immer wieder die Teestuben auf, in welchen man birmanischen Tee (kostenlos), aber auch Kaffee und Snacks bekommt. Das Essen ist in den kommenden Wochen sehr oelig.
 |
Mirko mit Leckerei, im Hintergrund
ein Telefonstand |

Einen Vorteil hat es - Essen, was den ganzen Tag an der Strasse in der Sonne steht, hat eine gewisse Schutzschicht und tatsaechlich haben wir selten Probleme mit dem Magen, obwohl wir sehr strassennah essen. Meist gibt es Reis mit irgendwas, sprich Schwein oder Gemuese oder Huehnchen. Es gibt aber auch reichlich Strassenstaende, die eine Art Pfannkuchen mit Kokos und viele andere interessante Dinge verkaufen. Man sitzt haeufig auf diesen niedlichen Plastikstuehlen, wir haben leider nicht herausgefunden, warum. Wir treffen uns noch mit einem Freund von Nicole und verbringen den Rest des Abends vor einer Kneipe, wo wir Ling, einen Seefahrer kennenlernen. Alles in allem ein sehr schoener Einstieg in das Land und wir kriechen wegen der sehr kurzen vorherigen Nacht sehr muede ins Bett.
Mit einem kurzen Kommentar im Reisefuehrer empfohlen, wurde die Bootsfahrt durch das Ayeyarwadi-Delta, der Reiskammer Burmas und so buchen wir fuer 7 $ (locals 1,5$) die Fahrt, die ueber Nacht gehen soll fuer den naechsten Nachmittag. Abends treffen wir uns noch einmal mit Ling, Nicole und ihrem Kollegen Paul. Leider wurden wir in ein Gespraech mit dem neuen Herrn Lee verwickelt, mit dem scheinbar Ling ein Problem hat. Jedenfalls ging Ling auf Mr. Lee los und so wurde der gesamte Einstieg ins Land durch die zwei streitenden Nasen ein wenig ueberschattet, auch die Verabschiedung mit Nicole und Paul. Naja, shit happens.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen