
Ja, mit dem Moppet sind wir doch ein Stueckchen in Laos herumgekommen.
Weil direkt eine Rollertour in unserem Reisefuehrer ausgeschrieben war und wir
den Durchschnitt der platten Reifen senken wollten, rollten wir nochmal los.
Oestlich von Pakxe begann die Strasse ihren gemaechlichen Anstieg auf das
Bolaven-Plateau (ca. 1200 m). Das fruchtbare Hochland ist besonders fuer sein
mildes Klima, seine Mon-Khmer-Voelker und die vielen

Kaffeeplantagen bekannt. Franzoesische Unternehmer fuehrten das
Krappgewaechs in den 20er Jahren aus Vietnam ein, produzierten aber nie mehr
als 300 – 400 t. In den 60er und 70er Jahren wurden die Plantagen von den USA
zerbombt. Fachkraefte aus der DDR gaben der Produktion ein Jahrzehnt spaeter
wieder den Aufschwung. Ein Hollaender, der in Pakxong lebt und eine
Kaffeeplantage besitzt, wusste bestens ueber diese Historie Bescheid und zeigte
uns diese Barrake aus dem Jahr 1983. Koennte doch auch in Chemnitz und Umgebung
stehen?! Seit den 90er Jahren ist der Kaffee inzwischen die wichtigste
Exportfrucht, ein Grossteil geht an Polen, Frankreich und Deutschland. Mehr als
drei Viertel des angebauten Kaffees entfaellt auf die Sorte Robusta, der Rest
auf Arabica.
Das Plateau ist aber nicht nur wegen seiner vielen Plantagen (Kaffee,
Bananen, Kautschukbaeumen)


sondern auch wegen der vielen Wasserfaelle (die im
Reisefuehrer aufgefuehrten belaufen sich auf 10 Stueck) sehenswert. Alle paar
Kilometer koennte man anhalten, Eintritt bezahlen und den Wasserfall bestaunen.
Das ganze haben wir drei mal gemacht.
Gestoppt haben wir zum einen am Tad Pha Souam, einem kleinen breiten
Wasserfall, mit kuenstlich angelegter Anlage und einem integrierten Ethnodorf
drumherum.

Hier haben wir diese netten Damen getroffen, die dort arbeiten, leben
und kein Wort von uns verstanden. Wir hatten trotztdem unseren Spass – smoking
connecting people - und bestaunten ihre grossen Ohrringe, Zahnluecken und
schwarzen Zaehne. Das Bild wollten sie sogar von uns ausgedruckt haben. Zum
anderen hielten wir am Tad Soung, von dessen Fallstufe man einen tollen Blick
ueber das Plateau hatte. Den dritten Wasserfall haben wir in unserem Uebernachtungsstopp in Tad Lo erreicht. Untergekommen sind wir wieder recht
spartanisch, eine kleine Bambushuette mit einem Bett und Moskitonetz drin, war
vollkommen ausreichend fuer diese Nacht. Am naechsten Morgen ging es nach
Pakxong, zum bereits genannten Hollaender, einen Kaffee trinken und Kaffee
kaufen. Vorbei an unzaehligen Plantagen, kleinen Bambushuetten, schicken
Holzhaeusern, dicken Schweinen, grossen Schweinen, kleinen Schweinen, aufgescheuchten Huehnern,
bellenden Hunden, im Schlammloch badende Bueffel, lauten Traktoren,

gemuetlichen Kuehen, reichhaltigen Verkaufsstaenden und winkenden Kindern fuehrte
uns die Strasse zurueck nach Pakxe. Zwichendurch haben wir immer wieder kleine Snackstopps einlegen muessen, natuerlich wegen des Regens. Wir sahen sogar den
Regen direkt auf uns zukommen. Nette Philosophie hier in Laos, sobald es
regnet, isst man.
Im Gegensatz zu unseren anderen Touren, war diese ueber das Plateau
voll entspannt.
Wir genossen diese relaxte Atmosphaere und die tollen Ausblicke auf
die Natur waehrend der Fahrt, vielleicht lag es auch daran, dass wir diesmal keine
Pannen hatten und der Strassenbelag absolut tiptop war.
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