Freitag, 15. Juni 2012

Die Tempel von Angkor

Unser Ticket nach Siam Reap besorgten wir uns am Hafen, den eigentlich wollten wir mit dem Schiff in die Stadt der Tempel. Leider war der Wassserstand zu niedrig und wir fuhren letztendlich mit dem Bus,
wenn auch etwas ueberteuert, aber wir hatten einen Abholservice vom Hotel und einen Bringeservice inklusive, so die Auskunft des Verkaeufers. Die Busfahrt dauerte natuerlich mal wieder viel laenger, als die angegebene Fahrzeit. Und das mit dem Bringeservice klappte auch nicht, der Tuk-Tuk-Fahrer knoepfte uns trotzdem sein Geld ab. Was wir erst viel spaeter merkten, er bracht uns sogar in das falsche Hotel. Aber das haben wir ihm nicht zum Vorwurf gemacht, Siam Reap besteht eigentlich auch nur aus Hotels, da soll sich einer mal die ganzen Namen merken. Die Tempel liegen ausserhalb der Stadt, wir radelten am fruehen Morgen los, bezahlten unser Eintagesticket fuer 20 $ pro Person und machten uns als erstes auf den Weg zu Angkor Wat. 
Zu Angkor Wat schreibt unser Reisefuehrer: „Es gibt nichts, das den Besucher auf die majestaetische Erhabenheit von Angkor Wat vorbereitet koennte. Die fuenf grandiosen, maiskolbenfoermigen Tuerme halten den Blick gefangen, waehrend man sich in Gedanken vor der Vorstellungskraft der Baumeister verneigt, die dieses Meisterwerk der Khmer-Architektur schufen, das um 1150 dem Hindugott Vishnu geweiht wurde.“ Tja, natuerlich waren wir gespannt, wie es in Natura aussehen wuerde. Die Anlage war riesig und wird von einem grossen See umgeben. Wir liefen durch das Eingangstor und hielten die Luft an, wir erinnerten uns an das Taj Mahal auch hier liefen wir damals durch ein Eingangstor und waren geblendet von so viel Schoenheit. Leider ging es uns mit Angkor Wat nicht so. Vielleicht lag es auch an dem Wetter, alles war in ein homogenes Grau getuenscht. An der Vorderseite des Tempels steht momentan ein Geruest. Und die maiskolbenfoermigen Turme beginnen auch schon zu zerfallen (was bei so einem Alter nicht ganz ungewoehnlich ist), aber man ist dabei mit der Unterstuetztung von Deutschland Angkor Wat zu restaurieren. Wir streifen durch die Gaenge und schauen
uns 2 m hohe, sehr detailierte Flachreliefs an, die vorwiegend Ereignisse darstellen, die mit Vishnu in Beziehung stehen, aber auch Schlachtszenen zeigen und sind beeindruckt von den Apsara Bildern, die sich durch den ganzen Tempel ziehen. Nach unserer 2 stuendigen Tour durch Angkor Wat stellen wir fest, dieser Tempel ist auf jedenfall ein sehenswerter Bestandteil einer Kambodschareise! Wir schwingen uns auf unsere
Drahtesel und radeln weiter in Richtung Angkor Thom. Ja, hier gibt es noch mehr Tempel zu entdecken. 1992 wurden die Tempel von Angkor in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Tempel liegen ueber eine Flaeche von mehr als 300 km2 verstreut im laendlichen Gebiet zwischen dem See Tonle Sap und den Kulen-Bergen; die beruehmtesten Sakralbauten stehen allerdings alle in der naeheren Umgebung von Siam Reap. Angkors Tempelstaetten sind so unterschiedlich, wie seine Herrscher es waren, und jeder Tempel hat seinen ganz eigenen Charakter.
Angkor Thom ist eine ummauerte Stadt. Vielleicht kennt man es von Bildern, das Suedtor von Angkor Thom wird von riesigen Gesichtern gekroent, die in die vier Himmelsrichtungen blicken. Mitten im Herzen von Angkor Thom steht der Bayon, der letzte grosse Tempel des angkorianischen Zeitalters, der fuer zwei wundervolle Flachreliefs bekannt ist. Uns hat der Tempel aber besonders wegen seiner steinernen Gesichter gefallen. Aus der Ferne sieht man nicht mehr als einen dunklen Steinhaufen. Erst beim Naeherkommen erkennt man die komplexe Struktur, 54 Tuerme mit jeweils vier riesigen Gesichtern sind zu erkennen. Bis heute ist ungeklaert, warum ueber 200 solcher Gesichter in staendiger Wiederkehr vom Bayon herabblicken. Unseren letzten Halt machen wir am Ta Prohm, einer der bekanntesten Ruinen seit es den Film Tomb Raider gibt.
Maechtige Baeume wachsen auf den Terasssen und Mauern, ihre gewaltigen Wurzeln umklammern Waende, umrahmen Steinbloecke und brechen gigantische Steinbloecke auseinander. Uns packte die Abendteuerlust und wir begaben uns auf die Spuren von Lara Croft, kletterten ueber eingestuerztes Mauerwerk und krochen durch hoehlenartige Galerien.


 Tempel, an denen wir einen kurzen Stop machten....

... und weitere verwachsene Baeume...
 
Nach unserer 25 km langen Fahrradtour lassen wir den Tag mit einem unterhaltsamen Abendprogramm, dem bekannten Apsara-Tanz ausklingen. Unglaublich, dass auch dieses Genre nahezu ausstarb. Nur wenige Taenzerinnen ueberlebten das Regime der Roten Khmer. Erst 1995 konnte man erstmals eine oeffentliche Auffuehrung des Apsara-Tanzes erleben. Was ist Apsara-Tanz? Es ist eine Tanzvorfuehrung von Frauen, die nach dem Vorbild der Darstellungen an Angkors Tempelwaenden die alte Kunst des Apsara-Tanzes pflegen. Ausgestattet mit auf dem Leib geschneideten Gewaendern sowie kunstvollem goldenen Kopfschmuck fuehren die Taenzerinnen jede iher Bewegungen ueberaus behutsam und bedachtsam aus – die Knie werden anmutig gebeugt, die Fersen beruehren bei jedem Schritt als erstes den Boden, bei jeder ihrer Bewegungen wird ein neues Laecheln aufgesetzt.

Ausserdem goennten wir uns eine Fischmassage. Eine sehr lustige Angelegenheit... Mirko hatte allerdings immer mehr Fische an seinen Fuessen als ich...


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