Samstag, 25. Februar 2012

Cameron Highlands

In einem wie gewohnt sehr komfortablen Bus bewaeltigen wir die Strecke in die Cameron Highlands, ein Gebiet auf rund 1500 m, was die Briten damals aufsuchten, um der sengenden Hitze des Flachlandes zu entfliehen. So holen auch wir nach Ankunft die langen Hosen und Pullover raus. Der
Busfahrer scheint es recht eilig zu haben und so laesst er es ordentlich krachen, sodass wir kurz davor sind, unsere Bedenken kund zu tun. Die Strasse entpuppt sich
wegen der einwandfreien Asphaltdecke und der vielen Kurven als reinstes Bikerparadies. Immerhin sehen wir in den folgenden Tagen ganze Motorradhorden durch den Ort Tanah Rata fegen, einem ueberschaubaren Ort bestehend aus einer Strasse gesaeumt mit Restaurants und Hostels. Dementsprechend juckt es schon ab und an in unseren Fingern, auch mal wieder Hand an den Gasgriff zu legen.
starke Regenfaelle - schon Tage  zuvor









Das Gebiet ist auf der einen Seite bekannt wegen seines Teeanbaus und der unberuehrten Natur des Regenwaldes, auf der anderen Seite schiessen Gemueseplantagen und Gewaechs-haeuser fuer Erdbeeren und Blumen wie Pilze aus dem Boden und hinterlassen ein erschreckendes Bild menschlichen Einflusses. Ueberall stehen riesengrosse Farmen, fuer welche selbstverstaendlich der fuer das Klima wichtige Regenwald gnadenlos abgeholzt wird. So donnern durch den Ort Tanah Rata auch riesige LKWs mit Tropenholz beladen.
Wir beziehen ein sehr kleines aber guenstiges Zimmer unter dem Dach,  vergleichbar mit der Groesse eines Zeltes. Wir sind schon nicht mehr ueberraschbar - geleitet wird das Hostel von einem Inder.
Am ersten Tag unseres Aufenthaltes unternehmen wir eine Tour in den Regenwald und besuchten die groesste Bluete der Welt, Rafflesia. Sie ist eine Mischung aus Blume und Pilz und erreicht einen Durchmesser von bis zu einem Meter! Auf dem Rueckweg trinken wir Wasser aus Bambussegmenten. Bamus zieht aus dem Boden Wasser, speichert es in jedem Segment, so findet man im Regenwald zu trinken, schmeckte gar nicht so uebel. Wir werden von einem richtig schoenen Tropenregen ueberrascht und erreichten voellig durchgenaesst den Jeep.
Malaysias Nationalblume
Weil es zuvor so schwuel war - man war schon richtig durchgeschwitzt - war der Regen eine willkommende Abwechslung. Dabei machten sich unsere Dry-bags aus Kuala Lumpur bezahlt, in denen alles wichtige vor Naesse geschuetzt ist. Es regnete die ganze Nacht sehr stark und die Auswirkungen machten sich im Tal bemerkbar. Die Stadt Ipoh, die wir nur ein paar Tage zuvor besuchten, wurde von einem Hochwasser heimgesucht.
Am zweiten Tag fuhren wir auf die groesste Teeplantage von Cameron Highlands. Auf der Plantage angekommen, gibt es einen kostenlosen Rundgang durch die Produktion mit den Stationen Rollen, Fermentieren, Trocknen und Auslesen der Teeblaetter. Naturlich gibt es auch ein Restaurant, in dem man die unterschiedlichen Sorten Tee probieren kann und einen Verkaufsraum, aus welchem wir wieder etwas fuer das Gesamtgewicht unseres Reisegepaeckes mitnahmen. Die Malaien trinken gern und viel Tee. Um das eigene Land zu bedienen, reicht der eigene Anbau und die Produktion nicht aus, es muss u.a. aus China importiert werden, so dass man den Malayischen Tee gar nicht in unseren Einkaufsregalen findet. Ihr seid herzlich eingeladen den Tee mit uns zu probieren, die ersten 3 Tassen sind frei ;-)
Um zurueck in den Ort zu gelangen, laeuft man durch Teeplantagen an Tee und Tee und Tee vorbei, so schoen saftiges gruen und weiche Huegel ...
Da wir noch ein wenig Zeit hatten, bis unser Bus kam, entschlossen wir uns eine Schmertterlingszuchtstation zu besuchen. Es war nichts aufregendes, aber die unterschiedlichen Schmertterlinge in den unterschiedlichsten Groessen und Farben waren schoen anzuschauen und boten unserem neuen Objektiv viel zum trainieren. Bedauerlich, dass die groessten Schmetterlinge  nur 4 Tage leben.

Freitag, 24. Februar 2012

Ipoh

Von Singapur nahmen wir den Nachtbus nach Ipoh. Die Stadt Ipoh liegt etwa 200 km noerdlich von Kuala Lumpur. Malaysia war einst bis zum Zusammenbruch des Zinnmarktes Anfang der 1980er Jahre der groesste Zinnproduzent der Welt. Vor allem in der Umgebung um Ipoh gab es zahlreiche Zinnvorkommen. Heute werden jedoch die Kalkfelsen abgebaut und zu Zement verarbeitet. Ein eher untouristischer Ort, an dem es auch wenige guenstige Hotels geben soll, man wird mehr oder weniger Stundenhotels finden, so der Reisefuehrer. Nachdem uns die erste Unterkunft nicht zugesagt hatte, haben wir uns weiter auf die Suche gemacht. Von der Aussenansicht der Haeuser lassen wir uns schon lange nicht mehr abschrecken, also hiess es rein in das naechste Hotel. Nun standen wir im Foyer, eine Frau, in der Ecke auf einem Stuhl sitzend, fragt uns mit verrauchter Stimme, ob sie uns weiterhelfen koennte und wie lange wir das Zimmer braeuchten. Wahrscheinlich war sie die "Puffmutti". Der Anblick eines daneben-stehenden, grossen rundlichen Mannes und drei ueberschminkter junger Damen in reizendem Kleide veranlasste uns nach kurzem 'in die gesellige Runde schauen' zu der Annahme, dass diese Nacht nicht ganz still verlaufen koennte und so meinte Mirko nur: "Ok, dann gehen wir wieder". Dachlos sind wir nicht geblieben,  eine nette Unterkunft hat sich noch gefunden. In Ipoh selbst gibt es nichts aufregendes zu sehen. Jeden Abend wird in den Strassen ein Nachtmarkt aufgebaut, ueber den es sich ganz gut schlendern laesst. 
Aber nicht weit von Ipoh erreicht man einen buddhistischen Hoehlentempel, den Perak Tong. Dieser Tempel wurde von chinesischen Einwanderern in die Hoehle eines 120 m hohen Kalkfelsens erbaut. Im Inneren befinden sich ueber 40 Buddhastatuen sowie Freskengemaelde. Unter den Statuen befindet sich ein 12 m hoher, sitzender Buddha, der leider bei unserem Besuch restauriert wurde. Der Tempel lockt mit einer Aussichtsplattform. Nach ca. 100 Streppenstufen hat man den hoehsten Punkt erreicht und kann seinen Blick ueber die Umgebung schweifen lassen.



Singapur

Wenn man wirklich mal staendig ein schlechtes Gewissen haben moechte, weil man z.B. ein Tempo-Taschentuch verliert und die Strasse nicht an der Ampel ueberquert, dann sollte man in den "goldenen Kaefig" Singapore kommen. Mit dem Bus kamen wir am ersten Grenzposten an, der uns offiziell aus Malaysia abmeldete, ein Transferbus brachte uns anschliessend zum Einchecken, bei der auch unser Gepaeck nach Kaugummis und aehnlichem untersucht wurde. Schliesslich konnten wir den dritten Bus auf die Suedhaelfte der Singapur-Insel nehmen. Singapur hat natuerlich auch seine eigene Waehrung, also hiess es ab an den naechsten ATM, Singapur Dollar holen. Nach einer kurzen Orientierung quartieren wir uns in Little India ein :-) Eine Stadtrundfahrt, was sich irgendwie immer lohnt,
wenn man eine Stadt noch gar nicht kennt, fuehrte uns an diversen Sehenswuerdigkeiten, wie dem Flying Wheel vorbei. In Singapur reichen sich Modesgeschaeft an Mode- geschaeft, Kaufhaeuser und Banken wie an einer Perlschnur und dazwischen immer Menschen, die sich scheinbar ohne Handy und i-pad nicht mehr aus dem Haus trauen. Hier erkennt man auch, womit die deutsche Automobilindustrie eigentlich ihr Geld verdient - ein
BMW jagt den Mercedes gefolgt von Audi und Porsche, ab und an blitzt ein Maserati oder gar Ferrari dazwischen durch.
Ein absolutes Muss ist natuerlich der Marina Square, mit seiner Skyline und mit Singapurs Wahrzeichen "Merlion", einer Mischung aus Loewe und Fisch. Ueberwaeltigend ist besonders das Marina Bay Sands, welches sich vor einem auftuermt. Diese Resort gilt als die teuerste alleinstehende Kasinoanlage der Welt und
beherbergt neben Hotelzimmern weitere Shoppingmalls und Restaurants. Der Komplex war besonders nachts sehr huebsch anzuschauen, hier wird der Besucher regelmaessig mit einer Lasershow verzaubert.  Neben der huebschen Skyline, gibt es auch viele huebsche Bruecken und Uferpromenaden, an denen ein Spaziergang lohnt. Der Gegensatz der alten Kolonialhaeuser und der Hochhaeuser bildet einen interessanten Anblick. An einem anderem Flussufer tummelt sich ein Restaurant an dem anderen. Was dort auf den Teller kommt, ist natuerlich frisch! Vor dem Restaurants stehen grosse Aquarien mit unzaehligen riesigen Krebsen, Fischen und Hummer, die man sich zuvor aussuchen kann.
Singapur hat natuerlich auch eine U-Bahn mit der sich die Sehenswuerdigkeiten und vor allem die unterschiedlichen Stadtgebiet schnell erreichen lassen. So ist auch diese Stadt wieder eingeteilt in Little India, Chinatown ...
Fuer Singapur haben wir uns leider nur einen Tag vorgenommen, zu wenig fuer diese Stadt - es gibt einfach viel zu sehen...wir kommen wieder!

Sonntag, 19. Februar 2012

Malakka

Da wir vorhaben, Myanmar zu bereisen, kuemmerten wir uns in Kuala Lumpur um ein Visum. Nachdem wir dieses in der Botschaft beantragt hatten, haetten wir drei Tage auf die Erteilung warten muessen, so entschlossen wir uns, mit einem Bus, von dem man selbst in Deutschland traeumt, zur Weltkulturerbestadt Malakka zu fahren. In diesem recht uebersichtlichen Staedtchen blieben wir einige Tage laenger und verbrachten Zeit auf dem typischen Nachtmarkt (klasse, wenn Abends einfach mal 25 Grad sind), in diversen Museen und in den schoenen Aufenthaltsraeumen der besuchten Lodges. Wir wurden einmal von einem Chinesen gefragt, wie wir denn seit 2 Stunden anstelle durch die Sonne zu stapfen, einfach nur Buch lesen koennten, wir seien doch Touristen. Ueberall in der Stadt sieht man an den Gebaeuden sowie auch an den Besuchern (beim Durchblaettern der Gaestebuecher in Hotels) den Einfluss der Niederlaender, die diese Stadt noch bevor Singapur Bedeutung gewann, zu einem der wichtigsten Umschlagsplaetze in Asien machten. In Malakka trafen wir Christine, wegen der wir nun bei jeder Gelegenheit Eiskaffee trinken. Eigentlich wollten wir direkt von Malakka nach Singapur weiterreisen. Da wir aber dort nicht ohne Pass erscheinen brauchten, fuhren wir zunaechst fuer eine Nacht wieder zurueck nach KL um die Dokumente abzuholen. 
Eine weitere "Attraktion" in Malakka sind die reich verzierten Rickshaws. Einmal im Jahr wird sogar die schoenste Rickshaw gekuert. Ueber Geschmack laesst sich ja nun mal streiten. In der Nacht erstrahlen die Rickshaws in voller Pracht. Mit wild leuchtenden LED und ohrenbetaeubender Musik wird die zahlende Kundschaft zu den Sehenswuerdigkeiten der Stadt gefahren. 
Wie auch in Kuala Lumpur und vielen anderen Staedten gibt es in Malakka ein chinesischen Viertel. Auch ihr sieht man noch die Spuren des Neujahrfestes, ueberall haengen riesige Drachenfiguren wasserspeiend in den Strassen. Hier kann man wieder verschiedene Tempel bestaunen und sich beweihraeuchern lassen. Neben verschiedenem chinesischen Schnickschnack gibt es natuerlich auch wieder gute chinesische Kueche und an Strassenstaenden kleine Snacks, wie diese frittierte Kartoffel am Spiess.


Diese verschiedenen Fahrzeuge sind uns in Malakka unter anderem ueber den Weg gelaufen. Ja, wir haben einen kurzen Moment ueberlegt. Bei dem ein oder anderem Fahrzeug koennte man doch glatt eine Weiterreise in Betracht ziehen. Die Franzosen haben es richtig gemacht, direkt am Marktplatz gecampt....ob das nun alle genannten Ziele sind, die sie noch anfahren wollen...???







Samstag, 18. Februar 2012

MALAYSIA - Kuala Lumpur

Hallo Welt,
wir melden uns endlich wieder, diesmal aus Malaysia. Wir versaeumten es, eher zu schreiben, da uns die warmen Gefilde dieser Region davon abhielten, uns minuten- bis stundenlang hinter den PC zu setzen.
Bereits am 4. Februar sind wir in Kuala Lumpur (KL) gelandet und mussten schon nicht schlecht ueber Sauberkeit, Ordnung, technischen Standard, Ruhe und Freundlichkeit der Menschen staunen. Unser Flug, weil preiswerter, ging ueber Delhi. Ihr seht, die Inder lassen uns nicht los. Nachdem wir dann auch schon den ersten von unserem Platz scheuchen mussten, der dann noch neben uns seine Orangenkerne auf den Mittelgang spukte, mussten wir uns dann doch kurz fragen, ob wir nicht vergessen haben, fuer den kurzen Aufenthalt in Delhi ein Transitvisum beantragt haben zu muessen!!!??? Hat sich dann aber erledigt, weil wir den indischen Boden ja im Prinzip nicht betraten und innerhalb der Transferzone im Flughafen blieben - Puh
Die ersten Leute, die uns ansprachen haben bestimmt gedacht "was sind das fuer Kunden" bis wir merkten, dass wir unser schon ungesundes Misstrauen zurueckschrauben muessen. Die Leute wollten einem einfach nur helfen, wenn man planlos mit Stadtkarte an der Ecke stand. Hier kann sich Deutschland ein Beispiel nehmen,
was in Bezug auf Fremde keinen so guten Ruf hat, wie uns gesagt wird. Auch haben wir in diesem sauberen Land das erste mal ueberhaupt bereits aufgeschnittene Fruechte an der Strasse gegessen, was wir uns vorher nie erlaubt hatten. Am meisten freuen wir uns aber ueber die unglaubliche Waerme, die wir foermlich in uns einsaugen. Auch haben wir schon Blasen an den Fuessen von Flip Flop tragen.
Kuala Lumpur, einst Stadt der hoechsten Gebaeude der Welt ist eine hoch technisierte Stadt mit Einkaufspassagen, in denen man sich verlaufen kann, 11 Stockwerke und mehr, in die sogar eine Achterbahn (ab dem 5. Stockwerk bis zum 11. Stockwerk) passt. Schoco, danke fuer den Tip :-) Wir sind, nach einigen Stunden Schlaf nachholen zu Fuss von unserer Unterkunft in China Town, die hier allerdings etwas teurer als erwartet ist, zu den Petronas Towers geeilt. Auf dem Weg genossen wir unsere lang ersehnte Kokosnuss-to-go und Mirkos aus Nepal mitgebrachte Magenbeschwerden waren sogleich vorbei. Am naechsten Tag haben wir bei einer Stadtrundfahrt mit dem Hop-on Hop-off Bus die 452 m hohen Gebaeude nochmal vom KL-Tower (421 m hoch) aus bei Tageslicht angeschaut.
Hier schmeckt auch das Essen absolute spitze und an jeder Ecke
moechte man irgendwo reinbeissen.
Uns scheint Indien zu verfolgen, am zweiten Tag in Malaysia beginnt direkt in unserer Naehe, in Little India, das groesste Hindu-Spektakel, das Thaipusam Festival, ausserhalb Indiens. Dies war ein Grund, warum die Preise fuer Unterkunft
teurer waren. In einer sehr aufwaendigen Zeremonie wird ueber Nacht in den Norden KL's, den sogenannten Batu Caves gepilgert. Hier lassen sich die Glaeubigen den Kopf kahl rasieren und es werden kleine Haken in die Haut gepierct, an denen kleinere religioese Opfergaben haengen. Alles natuerlich nachdem sich diejenigen in Trance getanzt haben. Alles geht ohne Blut und scheinbar ohne Schmwerz von statten. Mit dem Zug hatten wir uns recht frueh auf den Weg gemacht und haetten wir gewusst, auf welches Gedränge wir uns einliessen, waeren wir umgekehrt. Auch prasselte die Sonne unerbittlich auf ein fast unueberschaubar grosses Areal mit unzaehligen Staenden fuer Essen, Getraenke, Geschenke, irgendwelcher Plastiknippes, Kartenverkaeufe fuer diverse Fahrgeschaefte - es war wie eine Mischung aus Jahrmarkt und Zeltplatz eines grossen Musikfestivals.
Nach einigen Stunden Schwitzen traten wir den Heimweg an, um uns bei einer Schale Sushi vor den Petronas Towers zu akklimatisieren.
Ein weiterer Grund fuer die leicht erhoehten Preise war das Chinesische Neujahrsfest (wir schreiben nun das Jahr des Drachens). Obwohl dieses bereits am 23. Januar stattfand, nehmen viele Malaien, ueberwiegen natuerlich der chinesische Teil, ihren Jahresurlaub. An vielen Strassenecken sah man noch immer Veranstaltungen, geschmueckte Ampeln und typisch dekorierte Einkaufspassagen.