Dienstag, 31. Januar 2012

Bhaktapur

Taumadhi Square mit Nepals
groesster Pagode (5-stoeckig und mit
perfektesten Proportionen)
Duttatraya Square
Eine sehr sehenswerte Stadt im Kathmandutal ist Bhaktapur. Bhaktapur, Unesco-Weltkulturerbe, haben wir nach einer Stunde Busfahrt von Kathmandu aus erreicht. Nachdem wir ca. 11 EUR pro Person Eintritt in die Stadt geloehnt haben, durften wir nun endlich auch in den Stadtkern. Bhaktapur hat drei grosse Markplaetze, den Durbar Square, den Taumadhi Square und den Duttatraya Square, die mit Tempeln, Pagoden und dem Koenigspalast mit goldenem Tor glaenzen. Aber eigentlich zeichnet sich diese Stadt dadurch aus, dass sie sich als kompaktes, rotes Ziegelsteingebilde (Haeuser sowie auch die Strassen) erhebt.  Noch viel entspannter als in der Hauptstadt herrscht in Bhaktapur in den gepflasterten Strassen und engen Gassen eine entsprechende mittelalterliche Atmosphaere. Frauen waschen ihr Waesche an oeffentlichen Wasserhaehnen. Die Maenner in traditioneller Kleidung sitzen in den vielen mit Holzdielen ausgelegten ueberdachten Loggien herum oder treffen sich dort um am Abend gemeinsam zu musizieren (grauenhafter Sinn fuer Harmonie und Rythmik, klingt wie eine Mischung aus Free Jazz und Katzenjammer (Chor)). Von einer der vielen Dachterassen blieb uns auch nicht der Blick auf die Berge (Langtangruppe) verwehrt.

In Bhaktapur kann man auch ein grosses Meisterwerk der nepalesischen Holzschnittkunst, das Pfauenfenster, in einer engen dunklen Gasse bestaunen.  Hiervon findet man ueber das ganze Land groessere oder kleinere Reproduktionen.
Die Holzschnitzereien sowie die Ziegelsteinbauweise sind kennzeichnende Merkmale der newarischen Staedtebauer. Ein weiteres sehenswertes Stadtviertel ist der Toepferplatz. Hier kann man den Toepfern ueber die Schulter schauen, die ihre alten Arbeitsmethoden, wie einer handbetriebenen Toepferscheibe beibehalten haben. 


Hier noch weitere Impressionen aus Bhaktapur:

Dubar Square
Goldenes Tor
Newar

Sonntag, 29. Januar 2012

Boudha

Nordoestlich von Kathmandu erreicht man den grossen Stupa von Boudha. Dieser Stupa gehoert zu den weltweit groessten Bauwerken seiner Art und gilt als wichtigster tibetischer Stupa ausserhalb Tibets und stellt die zentrale Pilgerstaette aller Exiltibeter in Nepal dar. Besonders beeindruckend waren die verschiedensten Pilger, die ihre Kora verrichten, indem sie den Tempel mit bzw. ohne ihre Gebetsmuehlen in der Hand umschreiten oder sich gar zu Boden werfen. Das Alter der Stupa wird auf das 5. Jhrd. n. Chr. geschaetzt. Den Stupa kann man nur umrunden bzw. bis zum ersten Sockel hinaufsteigen. Hineingehen kann man nicht. Wie auch bei dem Stupa von Swayambhu sind hier in allen vier Himmelsrichtungen die blauen Augen Buddhas aufgemalt und darueber fuehren die dreizehn goldenen Stufen ins Nirvana. Der Stupa ist seit Jahrhunderten versiegelt, er soll aber heilige Reliquien (Koerperteile des Buddhas und Gegenstaende) enthalten, die auch von niemandem bezweifelt werden und er daher so bedeutend und verehrenswuerdig fuer die Glaeubigen ist. Wir verbrachten dort mehrere Stunden, weil es so viel zu schauen gab. So unterschiedliche Menschen in ihrer traditioneller Kleidung. Kurz nach Mittag machten wir uns auf ein nahegelegenes Kloster zu besuchen. Es war leider geschlossen, so kehrten wir zurueck zu dem Stupa. Und siehe da, die gleichen Muttels liefen ihre Runden bis in die spaeten Abendstuenden. Da steckt Glaube dahinter!

 
 
 
 
 
 
 

Montag, 23. Januar 2012

Patan

Zurueck in Kathmandu fuhren wir zunaechst nach Patan, da uns das Bild eines Kuenstlers waehrend der gesamten Zeit nicht losliess. Nach einigen Missverstaendnissen stellte sich heraus, dass der Ladenbesitzer die Kreidezeichnung eigentlich nur ungern verkauft und wollte sicher gehen, dass sie auch in gute Haende geht, da es sich, was wir bisher nicht wussten, um das Werk eines bekannten nepalesischen Kuenstlers handelte. So bot er uns an, den Besuch einer privaten Ausstellung des verstorbenen Malers zu organisieren, die von dessen Sohn, ebenfalls Maler, verwaltet wird. Also fuhren wir am naechsten Tag nochmals nach Patan, um uns einige Stuecke anzuschauen. Die Ausstellung erreichten wir wegen ab und an entstehender Streiks und demzufolge abgesperrter Strassen zwar etwas spaeter, aber es wurde zum Glueck auf uns gewartet. Nun wurden uns wirklich beeindruckende Werke gezeigt und wir konnten auch ein wenig Infomaterial ueber den Kuenstler D. B. Chitrakar mit nach Hause nehmen.

Danach gingen wir in unserer favorisierten Momo-Kueche essen (diese erkennt man immer an dem grossen Aluminium-Dampfkessel) und bekamen einen Teller Momo, einen mit Chowmein und zwei Tee fuer umgerechnet ca.1 EUR. So nett, wie die Jungs aussehen, waren sie auch.
Beim nach Hause schlendern ueberholte uns dieses typisch newarische Paerchen. Die Newar sind die eigentliche "Urbevoelkerung" des Kathmandutals und umliegender Berge. Sie besitzen eine recht komplexe Religion, die als Mischform von Hinduismus und Buddhismus gesehen werden kann. Erkennbar sind sie wie hier an der Muetze, dem Topi und der Weste des Mannes oder beim Lasten tragen - diese wird naemlich nicht wie bei anderen Bergvoelkern mit einem Stirnriemen sondern mit einer Schulterstange transportiert. Die einzigartige Ziegelbaukunst und Holzschnitzereien lernen wir hoffentlich noch in Bhaktapur kennen, einer noch sehr mittelalterlich angehauchten Stadt im Kathmandutal.

Pokhara und Umgebung


Nach unserer anstrengenden Trekkingtour haben wir nicht gleich den ersten Bus zurueck nach Kathmandu genommen, sondern zunaechst die Gegend um Pokhara zu Fuss bzw. auf dem Moppet erkundet. Zuerst riefen wir Heidi und Tele an, mit denen wir uns in der Stadt trafen. Sie zeigten uns, wo sie z.B. ihren Kaese kaufen, eine schmale Seitengasse, die man als Durchreisender eher selten zu sehen bekommt. Dann wurde noch ein Huehnchen eingepackt, da wir zum Abendessen eingeladen waren. Nach einer Staerkung mit Tukba, einer typisch tibetischen Nudelsuppe, ging es zu Heidi und Tele nach Hause. Nach einer Hausfuehrung bei Kaffee und Zimtrolle wurde das Chicken-Curry angesetzt. Mit Scherz und Trunk war dies ein sehr schoener Tag, der in einer weiteren Einladung fuer den Donnerstag zu German Bratwurst (Lammfleisch!), die es hier tatsaechlich zu kaufen gibt, und selbst gemachtem Kartoffelsalat gipfelte, was soll man da sagen :-)

Am naechtsen Tag liessen wir uns vom Taxi zum Devi's Fall fahren, einem Wasserfall, der wegen des besonderen Gesteins scheinbar im Boden verschwindet und ein Stueck unterirdisch weiterfliesst. Von hier aus wanderten wir einige Kilometer bergauf zur Weltfriedenspagode, von der aus man einen wunderbaren Blick auf Pokhara und den Pewa-See hat. Leider blieb uns der perfekte Blick auf die dahinter liegenden Berge durch Wolken verwehrt. Auf der Spitze des Berges im Vordergrund liegt Sarangkot, ein weiterer guter Aussichtspunkt, den wir auch noch planen, zu besuchen. Da die sogenannte Lakesite von Pokhara sehr touristisch erschlossen ist, gibts meistens irgendwo Live-Musik, viele "Weissbrote" inklusive uns, offene Feuer in den Restaurants, da es abends doch recht kuehl wird, aber eben auch etwas hoehere Preise. Wir entscheiden uns meist fuer Chowmein, angebratene Nudeln, in einem sehr kleinen plastikbestuhlten Lokal. Hier freut sich die Chefin immer, wenn wir ein wenig Nepali sprechen.
Der naechste Tag wird genutzt, um zu Fuss die Gegend zu erkunden und abends entscheiden wir uns, eine Royal Enfield auszuleihen ("Blubb blubb bluff, klock..batt battt batt batt..". Nach dem Besuch bei Heidi und Tele strahlen unsere Gesichter ob deutscher Kueche und wir gehen zeitig schlafen, um frueh fuer wolkenfreien Blick nach Sarangkot zu fahren. Nachdem wir eine wunderbare Aussicht genossen haben, fuhren wir ein ganzes Stueck in Richtung Kathmandu. Bevor wir jedoch Pokhara verlassen koennen, stellen wir stark verminderte Fahrbereitschaft unseres Vehikels durch platten Reifen fest (Nagel). Nach kurzem Fluch wird die gleich in der Naehe liegende Reifenwechselstube aufgesucht, in welcher eigentlich nur 2 Mann arbeiten, aber 10 mit verschraenkten Armen zuschauen, wie einer hastig wie ein Affe auf der Felge herumtanzt, um den Schlauch zu wechseln. Nach effektiv 30 Minuten konnten wir fuer 500 Rs (rund 5 EUR) mit neuem Schlauch weiterfahren (der erste neu eingebaute war wegen Falten beim Einbau geplatzt, und so musste der Reifen nochmal runter gezogen werden, immer schoen mit spitzen Eisenstangen ueber die Felge gehebelt... :-). Weiter ging die Fahrt, vorbei an einem Jahrmarkt, den wir morgen besuchen, und durch laendliche Gegenden mit sehr einfachen, aber schicken Steinhaeuschen.

 
 
Der Besuch des Jahrmarktes fand mit einem Scooter statt, weil es doch preiswerter war und man so schoen den Helm ins Sitzfach packen kann. Anlass fuer den Rummel war irgendein Ruebenfest. Es stand Bude an Bude und nachdem sich Constanze nicht zum Fahren des nepalesischen Riesenrades ueberreden liess, schauten wir einigen Motorrad- und Autofahrern an der Steilwand zu, sehr beeindruckend!
 
 
Nach weiteren ein bis zwei Tagen, der Verlaengerung unseres Visums bis zum 3. Februar und einigen anderen Besorgungen fuhren wir nach dieser schoenen Zeit mit dem Bus zurueck nach Kathmandu. Abschliessend noch ein abendliches Bild vom sagenumwobenen Pewa-See.