Donnerstag, 22. Dezember 2011

Varanasi

Leider konnten wir mit der telefonischen Unterstuetzung eines mitwartenden freundlichen Inders, keine Hotelbuchung fuer Varanasi vornehmen, da wir wussten, dass wir Nachts ankommen und vor verschlossenen Tueren stehen wuerden. Bevor wir den Zug besteigen konnten, wurden wir wieder Zeuge typische indischer Zustaende: Die auf den Gleisen laufenden Kuehe mussten erst verscheucht werden und sich vom fahrenden Zug anhupen lassen, und eine Zughupe, die ist laut! In den Zug nun endlich eingestiegen, konnten wir nur wenig schlafen, da verantwortungsvolle Eltern ihrem Sproessling Schuhe schenkten, die bei jedem Schritt Fitschgeraeusche machten, eine prima Erfindung. Unser Problem der Hotelbuchung erledigte sich dann von selbst, da der Zug wegen Nebels mit 5 Stunden Verspaetung in Varanasi ankam; in diesem Fall gut, spaeter aber schlecht, siehe Fahrt nach Darjeeling..
Indiens tausend Gesichter zeigten sich wieder einmal in Varanasi. Einfach unglaublich, was hier tagtaeglich von statten geht. Nachdem wir Morgens im Hotel eincheckten, wurden wir auf eine kleine Wanderung zu den Ghats (treppenartige Zugaenge zum Ganges) und durch die Stadt mitgenommen, da man in den engen und engsten Gassen dieser sehr alten Stadt schnell verloren geht. Manche Ghats sind sogenannte Burning-Ghats, an denen nach hinduistischer Tradition 24h durchweg Tote verbrannt und deren Asche in den Fluss gestreut wird. Frauen der betroffenen Familien duerfen an der Verbrennung nicht teilnehmen, da Traenen die Seele hindern  würden ins Nirvana zu gelangen. Sonst darf jeder kommen, auch Fremde. So sieht man hie und da Fuesse und andere Gliedmassen aus dem Feuer ragen, meine Fresse!!! Kinder, Schwangere, Vergiftete, Leprakranke und heilige Maenner werden nicht verbrannt, deren Seelen sind rein, ihr Koerper wird mit einem Stein beschwert direkt in der Mitte des Flusses versenkt, Halaluja… Es spielt sich ansonsten das tagtaegliche Leben am Fluss ab, es wird gelacht, gespielt, Waesche und Kuehe gewaschen, gegessen und getrunken.
Beim Gang durch die Stadt und innerlichem Versuch der Aufarbeitung des Gesehenen (Fotos der bloody Burnings waren verboten) entdeckten wir ein Instrumentengeschaeft, in welchem wir Abends noch ein kleines Privatkonzert dargeboten bekamen.
Wir lernten noch Inger, eine sehr nette Norwegerin kennen, die mit uns die angebotene Bootsfahrt zu den naechtlichen Ghats unternahm. Wir wurde noch eine typische Zeremonie, die täglich stattfindet.
Am naechsten Tag mussten wir wieder wegen Nebels 8 Stunden auf den Zug warten. Gegen 5:15 am naechsten Morgen konnten wir starten. Den 4. Advend verbrachten wir komplett im Zug. Nachts in New Jalpalguri angekommen, mussten wir uns dann bis zum naechsten Morgen ein relativ teures Quartier suchen. Von da ging es mit dem Jeep nach Darjeeling.
Hello, my friend!
 
 
Ein Sari-Besticker, dies wird ein Hochzeitssari.
Was hier brennt, koennt ihr euch denken..?!

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